Der Kappzaum – das essenzielle Trainings-Instrument für alle Pferde

Der Kappzaum, ein jahrhundertelang unverzichtbares Hilfsmittel, findet nach einer längeren Phase der Vernachlässigung wieder vermehrt Aufmerksamkeit bei Reitern und Ausbildern. Seine Renaissance ist auf die überzeugenden Qualitäten zurückzuführen. Kappzäume sind, wenn korrekt angepasst und angewendet, das wohl vielseitigste und kommunikativste Zubehör für die Ausbildung von Pferden. Sie ermöglichen eine Pferde schonende und hilfenklare Arbeit – zwei essenzielle Aspekte im Pferdetraining.

Es ist uns eine Herzensangelegenheit, unser Wissen mit euch zu teilen. Was wir über die Jahre gelernt und durch viele, auch negative Erfahrungen gesammelt haben, möchten wir sehr gerne zum Wohle der Pferde und für eure gemeinsame Freude an der Zusammenarbeit weitergeben. Ihr erfahrt hier die vielfältige Einsetzbarkeit und Effizienz des richtigen Kappzaums, der ein essenzielles Instrument für Reiter und Ausbilder darstellt, die auf ein harmonisches und präzises Miteinander mit ihrem Pferd abzielen.

Unser Blog und das bald fertige E-Book (trage dich gerne für unseren Newsletter ein, wenn du mehr erfahren möchtest) bieten dir tiefgehende Einsichten in die Welt der Kappzäume, angefangen bei den vielfältigen Vorteilen, über die korrekte Nutzung im Rahmen der Bodenarbeit und insbesondere beim Longieren, bis hin zum Reiten ohne Gebiss. Wir möchten gerne zeigen, wie ein durchdachter Zaum die Kommunikation zwischen dir und deinem Pferd intensiviert und die Zusammenarbeit zu einem erfüllenden Erlebnis werden lässt. Lass dich von dem Nutzen der Kappzäume inspirieren und beobachte, wie dein Pferd mit Eifer und Vergnügen mit dir und sehr gerne für dich arbeitet.

Warum ein Kappzaum?

Kappzaum Pferd Partnerschaft

Stell dir vor, du bist ein Pferd. Zusammenarbeit ist keine Notwendigkeit für dich – sie ist die Bitte des Menschen. Wir als Reiter sollten also alles daransetzen, dass das Pferd Freude daran findet, uns zu folgen. Stets getragen von einer echten emotionalen Bindung – denn wie Pat Parelli sagt: Es geht nicht um den Hänger, sondern um die Beziehung.

Mit einfühlsamer Art, der angemessenen Ausrüstung und einem maßgeschneiderten Ansatz bringen wir unserem Pferd bei, was wir uns wünschen. Ein Kappzaum, der perfekt sitzt, leicht und unaufdringlich ist, eignet sich hervorragend dafür, dem Pferd auf sanfte Weise unsere Hilfen zu vermitteln.

Es geht dabei um den Aufbau einer gemeinsamen, für das Pferd verständlichen Sprache. Diese muss ein Pferd erst lernen – sanft und logisch. Ein Gebiss, eine Gerte, ja selbst ein Reiter im Sattel können in den Anfängen diese Verständigung nicht so feinfühlig gestalten wie ein sorgsam eingesetzter Kappzaum beim Longieren oder der Bodenarbeit. So entsteht Schritt für Schritt eine harmonische Partnerschaft zwischen Pferd und Mensch. Das richtige Zubehör zu wählen, ist dafür ein wichtiges Detail.

Historisches zum Kappzaum

Bemerkenswert ist die lange Geschichte des Zaums – sie ist genauso faszinierend wie beständig. Schon im Jahr 2000 v. Chr. wurde deutlich, wie wichtig Pferde für uns Menschen sind. Aus einfachen Maulkörben formten unsere Vorfahren den ersten Kappzaum. Die empfindliche Nasenregion der Pferde, voller sensibler Rezeptoren und ohne schützendes Fettpolster am Nasenbein, wurde zum Ansatzpunkt für das Zaumzeug. Ein Riemen um die Nase, ein weiterer um das Genick – und der Kappzaum war geboren. Erst etwas später kam man auch auf die Idee, Gebisse zu verwenden.

Im Laufe der Zeit gingen wir dazu über, Hornstücke oder Hölzer anzubringen, die durch den Nussknacker-Effekt die Einwirkung verstärkten – ein Ausdruck der damaligen Gewaltanwendung.
(Vergleiche Buch: Desmond O´Brian)

Das Reiten als solches hat sich etwa um 1500 v. Chr. etabliert, eine Zeit, in der die Ausbildung des Pferdes und der Einsatz der Hilfen bedachter durchgeführt wurden.

Besonders in der Barockzeit und Renaissance, als Reiten zur edlen Kunst erhoben wurde, eigneten sich die Menschen ein immer tieferes Verständnis an, und der Kappzaum entwickelte sich weiter. Verschiedene Formen entstanden in unterschiedlichen Regionen, angepasst an die Bedürfnisse des Reiters und die Anatomie des Pferdes. Die Ausbildung der Pferde vom Boden aus und das Reiten mit Zügeln wurden zu einer kunstvollen Verständigung zwischen Mensch und Tier – und sind es bis heute.

Die Entwicklung des Kappzaums: Von einfachen Seilkonstruktionen bis zur modernen Innovation

Einst begann alles mit einem einfachen Seil – unterschiedlich dick, kunstvoll geflochten, manchmal verstärkt durch Horn als Knebel um die Pferdenase. Im Lauf der Jahrhunderte (insbesondere seit dem 16. Jahrhundert bis heute) hat sich der Kappzaum kontinuierlich weiterentwickelt. An ihm konnten Zügel oder Leinen zur Bodenarbeit und Longen angebracht werden.

Die Nasenriemen wurden mit gebogenem Eisen verstärkt, manche hatten gestielte Ringe zur Hebelkraftverstärkung, andere waren teils mit Zacken versehen. Anfänglich waren diese Eisenteile ungepolstert und schwer anzupassen – eine echte Herausforderung. Die Innovation folgte: Lederpolster und -ummantelungen, Gelenke für mehr Flexibilität und weichere Materialien wie Messing erweiterten das Zubehör und ermöglichten eine bessere Anpassung an das empfindliche Pferdegesicht.

Die Geschichte hat viele Variationen gesehen: Von Pluvinels Pilarenzaum mit einfachem Seil bis zu den Leder gebundenen Konstruktionen mit Naseneisen, wie bei Guérinière. In Europa entstanden verschiedenste Formen des Naseneisens, von der gezackten spanischen Serreta bis zum französischen Caveçon, das durch seine Gliederkette eine Feinanpassung erlaubte. Ausbilder der Vergangenheit haben oft hartes Eisen ohne Polsterung eingesetzt, obwohl bereits einige große Reitmeister diese Praxis ablehnten – ein Kampf gegen die sozialen Normen ihrer Zeit. Unter den Kappzäumen unterscheidet man grundsätzlich jene mit und ohne Naseneisen. Ihre Grundform bleibt jedoch universell und meist gleich, mit drei Ringen auf dem Nasenteil, in die Longe oder Zügel eingeschnallt werden können.

Mit dem neu entwickelten Kappzaum “Hamer´s Zaum” wird eine wirklicher Wendepunkt mit zahlreichen Vorteilen erreicht, die sich aus der innovativ neuen Form ergeben. Mehr dazu lest ihr weiter unten.

Wirkungsweise des Kappzaums 

Im Gegensatz zu einem Gebiss, das Druck auf Laden und Mundwinkel, insgesamt also den Unterkiefer (und fehlerhafterweise auch auf Zunge oder Gaumen), ausübt, konzentriert sich der Kappzaum auf den Oberkiefer. Er umschließt den gesamten Nasenbereich und lässt dabei idealerweise dem Unterkiefer Raum für Bewegung. Diese Freiheit ermöglicht es dem Pferd, zu kauen, die Kaumuskulatur zu lockern, frei zu atmen und durch Schlucken Entspannung in die Schlundmuskulatur zu bringen. Diese entspannte Kaubewegung ist also der Schlüssel: Sie verhindert die Versteifung des Zungenbeins und Muskelspannungen im Kiefergelenk und Genick. Deshalb eignet sich der Kappzaum so ausgezeichnet dafür, jungen Pferden die ersten Hilfen behutsam zu vermitteln und erfahrenen Pferden komplexere Lektionen. 

Mit dem Kappzaum ist es dir vom Boden aus möglich, den Pferdekopf in jede Richtung zu motivieren, auch vorwärts abwärts. Eine Trense mit Gebiss kann, solange bis euer Pferd nicht gelernt hat, nach der Anlehnung zu suchen, nur rückwärts und aufwärts wirken. Diese Hilfengebung am Kappzaum hat zudem den Vorteil, dass die Wirkung am Oberkiefer weniger zu einem Verstellen des Kopfes führt. Bei einer seitwärts gerichteten Hilfe zur Stellung oder Biegung soll der Unterkiefer eher etwas zurück bleiben, d.h. der Oberkiefer soll gering weiter in die Wendung führen. Dies entspricht der anatomischen Ausführung der Bewegung in den Halswirbeln, der gesamten Wirbelsäule und den Rippen. Ein Zug am Unterkiefer durch ein Gebiss wird leichter den Unterkiefer vor den Oberkiefer in die Wendung bringen und den Pferdekopf verstellen.

Individuelle Hilfengebung mit dem Kappzaum

Je nach Verschnallung der Leine oder Zügel – mittig, halb seitlich oder ganz seitlich – in die Kappzaum Ringe, kann ich also die Wirkung der Hilfen individuell anpassen und dem Pferd so Stück für Stück die richtige Reaktion für eine spätere Einwirkung mit dem Gebiß erklären; oder ihr reitet durchwegs gebisslos :-).

Einige Modelle, wie auch der Kappzaum von Hamer´s Zaum, erlauben dir eine vierzügelige Verwendung: mit einer Zügelverbindung an den seitlichen Ringen für direkte Hilfen, immer noch mehr auf den Oberkiefer einwirkend und einem weiteren Paar am Unterkieferriemen für die indirekte Wirkung der Zügel am Pferdehals. 

Somit kannst du sowohl Zügel als auch Longen für eine feine Kommunikation einsetzen- und dies alles ohne Gebiss! 

Für weitere Informationen zum Thema Zungenbein und die faszinierende Welt des Kappzaums besucht unseren Blog und haltet Ausschau nach unserem bald erscheinenden E-Book (denkt daran, euch für den Newsletter einzutragen). Es wird mehr Licht ins Dunkel der sanften Pferdeführung bringen und eure Arbeit als Reiter und Ausbilder mit tiefem Verständnis bereichern.

Vorteile von Kappzäumen aus modernen Materialien gegenüber einem Kappzaum aus Leder

Kappzäume aus modernen Materialien bieten zahlreiche Vorteile, die sie besonders attraktiv machen. Sie sind leichter, flexibler und einfacher zu pflegen als traditionelle Lederkappzäume. Diese Eigenschaften führen zu einem höheren Komfort für das Pferd und einer effizienteren Nutzung im täglichen Training.

Vorteil / Nachteilmoderne Materialien wie Gurt und Filz oder BiothaneLeder
Gewichtleicht und angenehm zu tragenschwerer, kann belasten
Flexibilitätpasst sich optimal an, minimiert Druckstellenmeist steifer, kann weniger gut anpassbar sein, stabiler in der Form
Pflegeeinfach und wasserabweisendpflegeintensiv, muss regelmäßig gefettet werden
Haltbarkeitreißfest, behält Form über längere Zeitkann austrocknen oder rissig werden
Reinigungleicht zu reinigenaufwändig, benötigt spezielle Pflegeprodukte
Anpassbarkeitwesentlich mehr Formvarianten möglichVariationen in Form und Dicke begrenzt
Haptikungewohnt, „wirkt“ billighochwertig anmutend
Tierschutzkeine Bedenken! bitte selber Gedanken machen
HerstellungHerstellung u.U. nicht fair ->z.B. bei Herkunft aus Billiglohnländern
UmweltKunststoff nicht abbaubar, Recycling wichtigoft mit Giftstoffen belastet,
natürlich abbaubar
Preispreiswertin Relation teuer
kleine Materialkunde

Was läßt uns noch so hartnäckig am Leder als Zaummaterial festhalten? Geht man die Liste oben durch, so sprechen nur 3 Punkte für das klassische Material: 

  • Leder ist je nach Verarbeitung steifer und formfester. Es hält daher die gewünschte Gestalt etwas besser aufrecht. Das macht es aber auch härter und schwerer anpassbar. Kanten sind schärfer und können reiben.
  • es ist ein natürlich abbaubarer Werkstoff.
  • wir haben alle noch aus traditionellen Gründen das Gefühl, dass Leder hochwertiger, qualitativ besser und wertiger ist.

Unseren Pferden ist es letztendlich egal, welche Materialien wir benutzen. Sie müssen nur möglichst schonend sein und gut funktionieren. Aber Leder ist nun mal der traditionelle Werkstoff. Wenn du jedoch auf eine faire Herstellung und korrektes Recycling achtest, haben die neuen Materialien auf jeden Fall ihre Berechtigung. 

Welche Kriterien muss ein guter Kappzaum erfüllen?

Ein guter Kappzaum ist unter allem Zubehör das A und O für ein erfolgreiches Training – er eignet sich optimal, wenn er folgende Punkte erfüllt:

  • Der Kappzaum muss leicht sein, um das Pferd nicht unnötig zu belasten.
  • Der Zaum soll stabil am Pferdekopf sitzen, ohne Verrutschen.
  • Der Kappzaum darf das Pferd in keiner Weise stören oder irritieren.
  • Eine perfekte Verbindung zum Pferdekopf ist entscheidend, sie bildet die Grundlage für eine klare Kommunikation.
  • Der Kappzaum muss sich hervorragend an die Pferdenase schmiegen – für optimalen Tragekomfort.
  • Klare und feine Signale müssen übertragen werden können, damit Verlässlichkeit und Präzision gegeben sind.

Was bei einem Kappzaum jedoch vermieden werden muß:

  • Druck auf Nervenaustrittspunkte oberhalb des Jochbeins oder seitlich der Kinngrube.
  • Punktueller Druck auf empfindliche Stellen, wie z.B. Nasenbein, Unterkieferäste, Mundschleimhaut, Genick oder Ohren.
  • Behinderung des Kauens und Schluckens durch ein zu fest anliegendes, hartes Material.
  • Auslösung von Verspannungen der Kau-, Genickmuskulatur oder des Zungenbeins bei Druckschmerzen oder zu engem Verschnallen. 
  • ein Verrutschen des Backenriemens an oder sogar in das Auge.
  • schwerer Nasenriemen, der entweder rutscht, oder, um dies zu vermeiden, eng verschnallt werden muss.
  • nur eine schwammige Signalübertragung der Hilfen ermöglichen.
  • bohrende Enden der Nasenriemen (mit oder ohne Eisen) in die Wangenschleimhaut über den Zahnreihen
  • scheuernde Backenriemen oder Zusatzriemen über dem Jochbein.
  • schweres Gewicht auf dem Genick oder Druck auf die Ohren.

Mit diesen Kriterien ausgestattet, erleichtern wir das Longieren, die Ausbildung der Pferde vom Boden aus und das Reiten und gewährleisten, dass das Pferd unsere Hilfen willig und präzise annimmt. Ein wohl durchdachter Kappzaum macht den Unterschied – für eine Verbindung zwischen Reiter und Pferd, die auf Vertrauen und Verständnis basiert.

Welcher Kappzaum für welchen Menschen oder welches Pferd?

Wähle den richtigen Kappzaum – für dich und dein Pferd. Die Entscheidung ist wichtig und sollte sorgfältig getroffen werden. Für Einsteiger und sehr temperamentvolle Pferde empfiehlt sich zu Beginn ein robust gepolsterter Kappzaum mit Naseneisen. Er vergibt kleine Fehler und schützt bei unvorhergesehenen Bewegungen, sowohl vom Menschen, als auch vom Pferd. Diese Kategorie der Kappzäume bietet erst einmal eine gewisse Sicherheit.

Doch Vorsicht: eine zu starke Polsterung und das nicht angepasste Metall können die Hilfen unklar machen, das höhere Gewicht steigert das Risiko von Verrutschen und Scheuern. Manchmal müssen dann die Riemen enger gezurrt werden – nicht ideal.

Möglichst bald, wenn Reiter und Pferd geübter sind, solltest du auf leichtere Kappzäume umsteigen. Soft in der Form, reduziert in Gewicht und Ausstattung, passgenau – so wird die Kommunikation feiner und die Arbeit harmonischer. Das ist der Grund, warum wir den Hamer´s Kappzaum entwickelt haben. Er steht exemplarisch für solch ein leichtes und trotzdem sehr stabil sitzendes Modell.

Modelle, von denen in jedem Fall Abstand genommen werden sollte, sind zum Beispiel:

  • Führhalfter mit Ringen rutschen immer und bieten sehr wenig Präzision. Vielmehr verwirren sie dein Pferd und können sogar verletzen.
  • Kappzäume mit einem dritten Gelenk am Naseneisen auf der Mitte des Nasenbeins können einen Nussknackereffekt mit Druckspitzen auf den Nasenbeinkanten ausüben.
  • Zu dünne Polsterungen oder scharfkantige Naseneisen – ein no go.
  • Kappzaum Riemen, die über die Jochbeine laufen oder zu nahe am Auge vorbeigehen.
  • Zäume, die das Kauen oder einen lockeren Unterkiefer verhindern, weil sie zu schwer sind oder stramm angezogen werden müssen.

Die Wahl hängt also stark vom Reiter- und Pferde-Team ab. Einen universell idealen Kappzaum gibt es nicht. Es gilt, die individuellen Bedürfnisse zu beachten und eine Wahl zu treffen, die eine sichere und harmonische Arbeit unterstützt.

Die alte Frage: Naseneisen – ja oder nein?

Naseneisen bieten Stabilität, aber es gilt zu beachten: Sind sie nicht angepasst, drücken sie punktuell. Allgemein ist natürlich auch das Gewicht des Zaums höher. Seitlicher Zug kann unangenehmen Druck auch auf die Wangenschleimhaut ausüben – eine individuelle Anpassung ist hier essenziell.

Einige Naseneisen sind an den seitlichen Enden  leicht nach außen gebogen, was den Druck auf die Wangen reduziert, aber nicht gänzlich aufhebt. Um dies zu verbessern, wurden Eisen mit 2 Gelenke an der Seite der Nase entwickelt. Dreigelenkige Naseneisen, mit einem Gelenk auf der Nasenmitte, haben den erwähnten Nussknackereffekt.

Ein einteiliges Naseneisen, wie es auch eine Serreta ist (obwohl sie teils gelenkig mit dem Riemen um den Unterkiefer verbunden ist), lässt sich sehr schwer an das Nasenbein anpassen. Bei so einem Naseneisen muss zwangsweise die Polsterung dicker sein. Auch das bewirkt eine Verschlechterung der Hilfen-Klarheit, eine Gewichtszunahme und die Notwendigkeit einer engeren Verschnallung.

Hier gibt es zum Glück mittlerweile Modelle mit formbaren dünnen und leichteren Naseneisen. Es bleibt aber die Möglichkeit, dass beim Verrutschen des Nasenriemens das seitliche Ende in die Wangenschleimhaut drückt. Und auch hier ist es bei vielen Modellen nicht weit her mit dem stabilen Sitz.

Das Cavecon mit seiner Kette passt sich gut an, aber bei stärkeren Kräften kann es leichter seitlich verrutschen, was zu unklaren Hilfen bis hin zu Schmerzen führt und den Backenriemen leicht in die Augen des Pferdes rutschen lässt.

Vorteile und Herausforderungen von Kappzäumen ohne Naseneisen

Ohne Naseneisen besticht der Kappzaum durch Leichtigkeit und Vermeidung punktueller Druckstellen an der Nase. Doch der stabile Sitz kann bei seitlichem Zug leiden. Ein Kompromiss sind Modelle mit steiferen und dickeren Leder-Nasenriemen, die allerdings die Einwirkung wieder verschlechtern können.

Wir haben dies alles mit vielen verschiedenen Kappzaum-Arten durchgemacht. Zufrieden konnte man nie sein. Wie so oft kam es dann aus der “Not”, über einiges Nachdenken und Ausprobieren zur Entwicklung einer völlig neuen Form …. dem Hamer´s Kappzaum.

Seine ganz besondere Form zeichnet sich ohne Naseneisen durch den stabilen Sitz des Nasenriemens mit hoher Flexibilität und Leichtigkeit aus. Er passt sich hervorragend an die Nasenform an. Erreicht wird dies durch die neue Lage des Unterkieferriemens am Rand der Backenmuskulatur. Dennoch: Die Augen werden auch unter diesen Umständen durch den Backenriemen nie berührt.

Fast jedes Kappzaum-Modell hat seine Berechtigung und eignet sich für das richtige Reiter-Pferd-Team. Wähle bewusst, mit einem feinen Gefühl für die Bedürfnisse deines Pferdes, um das Longieren, die Ausbildung der Pferde vom Boden aus und das gebisslose Reiten zu einer sanften, verständnisvollen Kommunikation zu machen.

Fazit

Du siehst, die Auswahl des richtigen Kappzaums ist genauso komplex wie die Suche nach einem passenden Sattel. Doch fest steht: Ein Kappzaum ist für die Ausbildung deines Pferdes, insbesondere beim Longieren, ein unschätzbar wertvolles Werkzeug. Nimm dir die Zeit, verschiedene Modelle aus Leder und anderen Materialien zu betrachten, auszuprobieren und die beste Passform für dein Pferd zu finden. Nicht jeder Kappzaum eignet sich für jedes Pferd gleich gut. Bedenke dabei aus unserer langjährigen Erfahrung: Billige Anschaffungen können letztendlich teurer werden. Spare nicht am falschen Ende und teste bewusst.

Um es dir leichter zu machen, bieten wir Probezaum-Modelle an, damit du vor dem Kauf die Qualität und Funktion selbst erleben kannst. Hast du Fragen zu deinem Kappzaum oder möchtest spezifische Informationen zu einem für dich und dein Pferd geeigneten Modell, egal welchem? sende uns einfach eine E-Mail an kontakt@hamers.horse. Wir tauschen unser Wissen gerne aus und stehen dir mit Rat und Tat zur Seite.

Wir wünschen dir und deinem Pferd viel Freude zusammen. Die gemeinsamen Momente sind unbezahlbar – das ist schließlich das Wichtigste.

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Katrin & Hendrik Hamer

Katrin und Hendrik Hamer, das Fachduo hinter dem patentierten Hamer Zaum, setzen ihr spezialisiertes Wissen – sie als Pferdeosteopathin, er mit fundierter medizinischer Expertise in Innere Medizin und Traditioneller Chinesischer Medizin – für das Wohlbefinden der Pferde ein. Ihr innovatives Zaumzeug korrigiert Passformprobleme und fördert die harmonische Verbindung zwischen Reiter und Tier.

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