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2. Das Gebiß: mit oder ohne……das ist hier die Frage (mal anders betrachtet).

Mit oder ohne Gebiß: immer geht es um Kommunikation. Hier besteht zum Teil die Meinung, dass die Kommunikation über das Pferdemaul viel feiner sein kann. Klar, das Maul ist wesentlich empfindsamer. Deswegen kann hier aber auch bedeutend mehr Schaden angerichtet werden. Kommunikation bedeutet immer ein gegenseitiges Verstehen. Daher muß das Pferd in jedem Fall erst lernen, richtig auf die Hilfen zu reagieren. Der Reiter muß also einen pferdegerechten Weg finden, um seinem Partner diese Hilfen begreiflich zu machen. Im optimalen Fall, das ist das hehre Ziel, ist das Pferd nur mit dem Gewicht und Sitz zu reiten. Alles andere, Zügel, Bein, Gerte, Sporen, sind dann nur Mittel auf dem Weg, die primären Hilfen zu erklären. Doch wer kann von sich behaupten dieses Ziel zu erreichen?
Bleiben wir also bei der Realität und behalten das Ziel im Kopf.
Die Hilfen mit dem Zügel sind dann wirklich nur eine Frage des Erklärens. D.h. welche Einwirkung soll zu welchem Ergebnis führen. Und es gibt keinen Grund, warum dies ausschließlich über das Gebiß möglich sein soll.
Vielmehr kann das richtig ausgebildete Pferd in größerer Entspannung und Freiheit die Einwirkung des direkten Zügels (indirekte Einwirkung erfolgt mit dem Zügel am Hals) annehmen und in Zusammenwirkung mit dem Sitz besser annehmen. Aber Voraussetzung ist wie gesagt die richtige Ausbildung, die pferdegerechte Erklärung, der Hilfen (dies kann für jedes Pferd individuell verschieden sein).
Ein wesentlicher Vorteil mit Gebiß sind Notsituationen, in denen man mehr „Gewalt“ über das Pferd hat. Dies ist sicher ein wichtiges Argument bei stürmischen und extrovertierten, schreckhaften Pferden.